“Eine dokumentarische Reflexion junger Menschen in der Bildungskrise”
"Deutschland und Europa in der Krise" heisst der Leitgedanke des Symposiums Falkensee
in diesem Jahr - zum Start des Projektes. Wie viele Krisenherde es tatsächlich sind, kann man kaum in Zahlen oder Worte fassen. Es bröckelt und brodelt an vielen Orten des gesellschaftlichen und politischen Lebens - und es kracht auch immer mal wieder - wie man an der Graichen-Affaire sieht, über die wahrscheinlich in ein paar Wochen niemand mehr reden wird. Denn wenn es nicht diskutiert wird, gibt es doch diese Probleme gar nicht, oder??? Die Bildungskrise ist allerdings eine Krise, die es wohl schon länger als Patrick Graichens Wirken in der Ampel gibt. Noch bevor unsere Kinder die Grundschule besuchten, wurden wir mit so vielen Fragen rund um ihren künftigen Bildungsweg konfrontiert, dass alleine das Nachdenken darüber absurde Züge annahm. Haben unsere Eltern die Kinder noch einfach "auf die Schule" geschickt, ist es heute zu einer Wissenschaft und sozialen Ausgrenzung und Erniedrigung geworden, und eine Herausforderung, diese ersten Jahre und folgende ungeschädigt zu überstehen.
Kinder sind von Natur aus wissbegierig, motiviert, klug und clever genug, um das Leben zu erforschen und zu lernen, wie es funktioniert in unserer Gesellschaft, miteinander umzugehen und zurecht zu kommen. Was aber in teilweise 13 Jahren hier mit Ihnen passiert hat nichts mit Lernen fürs Leben zu tun - es ist eine Verschwendung so wertvoller Ressourcen dieser Kinder für ihr eigenes Leben und für unsere Gesellschaft - und oft endet der Abschluss in Frust und völliger Orientierungslosigkeit über das künftige Leben nach der Schulzeit...
"Bildungsgang - der Film" ist ein Projekt, dass die Stimmen dieser Kinder einfängt, die sich oftmals nur eines wünschen: einen Ort, an dem sie mit ihren innersten Fähigkeiten und Talenten bestärkt werden und Unterstützung finden, statt Demotivation.
„ Das ist der Traum sozusagen, dass die Schulen Orte werden an dem die Kinder nicht aufhören müssen das Leben zu lieben“ sagt eine junge Frau mit Strickzeug in die Kamera. Sie bringt dabei auf den Punkt worum es den Macherinnen dieses Filmes wohl geht: endlich damit aufhören das Leben, die Kinder und somit den Planeten zu zerstören und zwar jetzt und zwar wir, wer den sonst! Hingehen, anschauen, heimgehen und versuchen neu anzufangen! Mehr gibt es nicht zu sagen nur zu tun.“ Erwin Wagenhofer (Regisseur: Alphabet, Lets Make Money, We Feed The World)
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