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Kritik an den Israelis bzw. der israelischen Politik?

Ein Rückblick in das Jahr 2010 im öffentlich-rechtlichen-Fernsehen mit Helmut Schmidt und Fritz Stern



Kritik an den Israelis bzw. der israelischen Politik? Für Helmut Schmidt ganz selbstverständlich - stattdessen zu schweigen aus einer besonderen Verantwortung für die Sicherheit Israels heraus ist nicht der richtige Weg!


Was für ein Mann, was für ein Politiker, was für ein Mensch! Ein Kommentar vor über 13 Jahren unter dem Video beschreibt es so treffend für beide Partner in der Unterhaltung:


"Beide Herren haben immer darauf geachtet, einen wachen Geist zu behalten und sie gönnen sich den Luxus, zu denken, bevor sie antworten. So eindrucksvoll können wir auch einmal auf jüngere Menschen wirken, wenn wir wahrhaftig und authentisch sind, die Welt aufmerksam beobachten und Andersdenkende tolerieren anstatt lauthals und wichtigtuerisch loszupoltern."


Eine Frage von Beckmann zum Schluss des Interviews beschreibt all das, was ich an diesem Menschen so sehr schätze und achte und was heute so schwer zu finden ist:


I have promises to keep - Was war dieses Versprechen in ihrem Leben?


"Versprochen habe ich das zu tun, was das Grundgesetz mir vorschreibt und das habe ich versucht zu halten."


Was soll bleiben? Woran soll man sich erinnern?


"Es ist nicht unbedingt notwendig, dass man sich an mich erinnert - aber wenn sich einer erinnert, dann hoffe ich, dass man sich daran erinnert, dass der Schmidt versucht hat, seine Pflichten anständig zu erfüllen."


Er sagt es mit seiner gewohnten norddeutschen Trockenheit und Bescheidenheit - und wenn ich das heute sehe, dann bin ich nicht nur traurig, dass diese Generation Politiker anscheinend ausgestorben ist, nein, ich bewundere ihn um so mehr für das, was er in seiner Zeit und mit seinem Verstand und seiner Volksnähe geleistet hat.


Helmut Schmidt ist mir ganz besonders mit seinem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt in Güstrow 1981 in Erinnerung geblieben. Damals war ich gerade 8 Jahre alt, aber es fühlt sich für mich an, als wäre es gestern - wir waren damals sehr froh, über jede Annäherung mit dem Westen und haben es als Hoffnungsschimmer gesehen, dass sich dieses furchtbare Leben mit Angst und Schrecken an der Grenze etwas entspannen könnte. Heute erschüttert es mich ein wenig, dass wir als Kinder mit solchen Gedanken jeden Tag leben und einen Umgang finden mussten.


Im Archiv habe ich zu diesem Besuch einen passenden Beitrag gefunden, den ich bestimmt auch damals im Fernsehen mit Spannung verfolgt habe und der heute aus einer historischen Perspektive heraus ganz besonders wertvoll ist:



Eine kleine Biografie zu Helmut Schmidt und seiner Frau Loki findet man auf der Seite der Helmut-und-Loki-Schmidt-Stiftung:



Und auch die Bücher von und mit Helmut Schmidt sind es wert, gelesen zu werden und eröffnen uns einen Blick in die Gedankenwelt eines Politikers, der noch aus sehr anständigen und pragmatischen Beweggründen heraus handelte und gestaltete, mit seinem hanseatischen Charme tiefe Spuren in unseren Herzen hinterlassen hat und dem man heute noch so gut und gebannt zuhören kann, wie vor 30 Jahren...



"Sowohl die Demokratie im Innern als auch der Friede im Äußeren verlangen die Bereitschaft zu Kompromiss und Toleranz.“


Helmut Schmidt



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