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Symposium Falkensee

Markus Fiedler - unser Gast am 14. April 2024 in Falkensee


Am Wochenende durfte ich Gast einer sehr privaten aber dennoch öffentlichen Veranstaltung mit Kayvan Soufi-Siavash sein - dem kleinen workshop am Sonntag folgte am Montag ein Vortrag, in dem es nahezu 4,5 Stunden um Propaganda als mächtiges Werkzeug in menschlichen Gesellschaften ging. Das dieses Thema die Menschen bereits zu Zeiten der alten Römer beschäftigt hat, klang zunächst überraschend - aber in gesellschaftlichen Systemen, die von reich und arm, von Herrscher und Untertanen geprägt sind, ist es nicht verwunderlich, dass man sich frühzeitig Gedanken gemacht hat, wie man Gedanken und Verhalten manipulieren kann.


Ich kann nur jedem raten, der sich mit diesem spannenden Thema auseinander setzen möchte, den Vortrag von Kayvan zu besuchen. Es kostet einen guten Kopf voll Konzentration, seinen vielen Ausführungen zu folgen. Aber es lohnt sich! Ich habe selten einen so klugen Kopf gefüllt mit Zitaten, Buchtiteln, Analysen und Namen, Zahlen, Fakten getroffen, der in einer beispiellosen Leidenschaft über 4 Stunden hochkonzentriert und mit rasender Geschwindigkeit Geschichten erzählt. Auch wenn es keine besonders netten Geschichten sind, ist es wichtig, dass sie erzählt werden. Warum ich das erzähle? Es passt so gut zu einem Artikel, den ich just im Netz auf der Suche nach einigen verwertbaren Quellen für meine Vorstellung gefunden habe - nun ja, es ist auf eine andere Art verwertbar - in Form einer kleinen Aufgabe an die Leser:


"Finde den Fehler im Text und wende dein Wissen aus dem Bereichen von Propaganda und Massenpsychose an. Nutze dazu gerne folgende Lektüre nach Bedarf:


Voila - das ist unser Gast Markus Fiedler:


Mediale Strategien des Geschichtsrevisionismus am Beispiel des Bloggers Markus Fiedler von Klaus Thörner


Quelle:


"Der Geschichtsrevisionismus ist in dieser Szene keineswegs nebensächlich, sondern zentral. Dies zeigt das Beispiel eines ihrer Protagonisten, des Rasteders Markus Fiedler, in der Szene sowohl in Oldenburg als auch bundesweit als Blogger und Demo-Redner aktiv. Fiedler, der erst nach Protesten im Sommer 2020 als Musik- und Biologielehrer an der Waldorfschule Oldenburg von der Schulleitung suspendiert wurde, konzentriert sich heute auf die Verbreitung von Verschwörungsideologien auf Demonstrationen, regelmäßigen Videobeiträgen in seinem Blog Wikihausen, in angeblichen Dokumentationsfilmen und in zahlreichen Diskussionsrunden in verschwörungsideologischen „alternativen Medien“. Seine Phantasmagorien erwuchsen aus einer Obsession mit dem Internetlexikon Wikipedia, dessen Autor:innen er in den Bereichen Politik und Geschichte eine proamerikanische, proisraelische und gegen Verschwörungsideolog:innen gerichtete Strategie unterstellt.


In seinen abendfüllenden Filmen „Die dunkle Seite der Wikipedia“ (der von dem bekannten Verschwörungsideologen und Antisemiten Ken Jebsen promotet wurde) und „Zensur – die organisierte Manipulation der Wikipedia und anderer Medien“ berichtet Fiedler über den ehemaligen Waldorfschüler Daniele Ganser und dessen Annahmen zu angeblichen Verstrickungen westlicher Geheimdienste in europäische Attentate. In diesem Zusammenhang wird auch das Münchner Oktoberfest 1980 thematisiert und die alleinige Täterschaft von Neonazis in Frage gestellt. Fiedler bewegt sich in einem Netzwerk von Coronaleugner:innen und Verschwörungsideolog:innen, die sich immer wieder aufeinander beziehen, sich gegenseitig interviewen und füreinander werben. Dazu zählen neben Ken Jebsen und seinem Blog KenFM der frühere ZDF-Grafiker und 9/11-Truther Bodo Schicketanz, aktuell Betreiber von MainzFreeTV; der frühere ZDF- und Arte-Journalist und heutige Chefredakteur von Free21, Dirk Pohlmann; der esoterische Sender Nuoviso.tv, die NachDenkSeiten, der Blog Rubikon mit seinem Betreiber Jens Wernicke, der Sender Russia Today und der Verschwörungsideologe Hermann Ploppa aus Marburg. Neben Falschbehauptungen zur Coronapandemie verbreiten in diesem Netzwerk vor allem die Fiedler-Freunde Jebsen und Ploppa die Lüge, nicht die Deutschen, sondern die USA seien hauptverantwortlich für den Nationalsozialismus. Stillbildend ist dafür besonders Ploppas Buch „Hitlers amerikanische Lehrer. Die Eliten der USA als Geburtshelfer der Nazi-Bewegung“.

Die genannten Verschwörungsideologen bewegen sich in Kontexten der Coronaleugner:innen und werden von diesen wiederum rezipiert. Wohin der Geschichtsrevisionismus letztendlich führen kann, zeigt sich an der großen Beliebtheit, derer sich zwei Holocaustleugner in dieser Szene erfreuen: der frühere Berliner Grundschullehrer Nicolai Nerling und der Mordphantasien verbreitende vegane Kochbauchautor Attila Hildmann. In seinem Videobeitrag Wikihausen #26 verbreitete Fiedler mit großer Zustimmung die unsägliche Aussage des ten Uwe Steimle: „Ich sag Ihnen eins, Landsleute, es gab Zeiten, da wurde man wenigstens noch gefragt, ob man den totalen Krieg überhaupt will und was machen die Amerikaner, sie liefern „Verteidigungswaffen“ in die Ukraine?“ Damit verharmlosen Fiedler und Steimle die bekannte Frage des nationalsozialistischen Propagandaministers Joseph Goebbels „Wollt ihr den totalen Krieg“ und dämonisieren im selben Atemzug die Regierung der USA zueinem schlimmeren Kriegstreiber als die Nazis. Die hetzerische Frage von Goebbels tauchte in den letzten Monaten auch auf Aufklebern der Querdenkenszene in Niedersachsen auf. Populär ist hier zudem die bereits von der AfD und der extremen Rechten kolportierte Parole von der „Lügenpresse“. Fiedler erweitert sie geschichtsrevisionistisch: Er stellt die aktuelle Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien auf eine Stufe mit der Nazi-Presse und behauptet, dass ein Großteil der heutigen Tageszeitungen zu „unerträglichen Hetzblättern“ geworden sei. Auf diese träfen in Teilen Charakterzüge der Nazis zu und sie würden einen „medialen Vernichtungsfeldzug gegen Andersdenkende“ führen.


In einem Kommentar auf Fiedlers Wikihausen-Seite vom 28. Oktober 2020 wird der Wahn der Coronaleugner:innen auf die Spitze getrieben: „Die Maske ist der neue Judenstern -Die Begrüßung mit dem Ellenbogen statt mit der Hand der neue Hitlergruß -„Bleib Gesund“ ist das neue „Sieg Heil“ -Quarantänestationen sind die neuen Konzentrationslager -Der Impfstoff ist das neue Zyklon B“ [Rechtschreibung im Original]. Gleichermaßen erschreckenden, vor wenigen Jahren noch unfassbaren Geschichtsrevisionismus verbreitet Fiedler hunderttausendfach in den Netzwerken und Zitierkartellen der Verschwörungsideolog:innen. Ihre Botschaften treffen bei all jenen auf offene Ohren, die die deutsche Verantwortung für den Nationalsozialismus entsorgen wollen."


Ich persönlich finde er hat durchaus andere Qualitäten, als die, die hier beschrieben wurden. Von dem Menschen und den Themen des Markus Fiedler könnt ihr euch auf dem Symposium ein eigenes Bild machen.


Ein Video möchte ich gerne noch vorab teilen - ein Interview mit Milena Preradovic, das mich letztendlich bewogen hat, ihn nach Falkensee einzuladen:



Ich freue mich auf Markus!!!! Ihr auch?




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